Immobilienkredit: Baukredit/Hauskredit: Immobilienkredite im Vergleich

Ich bin Marcel Ziegler, Gründer von immobilienspot.com. Ich helfe Menschen, die eine Immobilie erwerben, ein Haus bauen oder Ihr Geld in Immobilien anlegen möchten.

Ein Immobilienkredit ist ein komplexes Finanzprodukt. Es kommt darauf an, die richtige Finanzierungsstruktur zu finden. Die Rate muss tragbar sein und der Kredit sollte so schnell wie möglich zurückgezahlt werden. Die Tilgung eines Hauskredites ist die beste Altersvorsorge: Im Rentenalter kann man dadurch mietfrei in seiner Wunschimmobilie wohnen oder von den Mieteinnahmen leben. Wenn der Umfang des Vorhabens feststeht, ist es zunächst angebracht, sich einen Überblick über die Angebote auf dem Immobilienkreditmarkt zu verschaffen.

Wer bietet Immobilienkredite an?

Reicht das Eigenkapital des Häuslebauers oder Investors nicht aus, um seinen Traum zu verwirklichen, müssen Fremdmittel zur Finanzierung des Immobilienkaufs beantragt werden. Der gesamte Finanzsektor hat großes Interesse an Immobilienfinanzierungen, weil damit langfristig stabile Erträge generiert werden. Banken, die das Einlagengeschäft betreiben, sind mit einem umfangreichen Angebot an Baukrediten am Markt vertreten. Für den Kunden ist der Vergleich ein Muss, um das beste Angebot zu finden.

Geschäftsbanken

Für Geschäftsbanken ist die Bedeutung der Privatkundenfinanzierung unterschiedlich. Privatbanken verdienen oft mehr Geld im Wertpapierhandel, während für Genossenschaftsbanken der Hauskredit ein starkes geschäftliches Standbein ist. Vereinzelt bieten Geschäftsbanken auch Offerten außerhalb der hauseigenen Produktpalette an, so dass eine Auswahl zwischen verschiedenen Bankangeboten möglich ist. Bei großen Privatbanken ist es unerheblich, in welchem Gebiet sich die Immobilie befindet, die finanziert werden soll.

Sparkassen: Regionale Anbieter

Die Sparkassen haben das dichteste Filialnetz aller Bankengruppen, so dass der Kunde immer einen regional ansässigen Ansprechpartner als Berater findet. Sparkassen finanzieren jedoch im Gegensatz zu Geschäftsbanken nur Objekte, die sich in ihrer jeweiligen Region befinden. Damit soll der Konkurrenzkampf zwischen den Sparkassen eingeschränkt werden. Es macht also keinen Sinn, sich von einer weit entfernten Sparkasse ein Konkurrenzangebot einholen zu wollen. Sparkassen empfehlen ausschließlich hauseigene Produkte oder Verbundlösungen mit ihren Bausparkassen.

Direktbanken

Direktbanken mit Einlagengeschäft oder Mutterfilialbank bieten ebenfalls Baufinanzierungen an, während reine Onlinebroker kein Baufinanzierungsgeschäft durchführen. Onlinebanken haben den Vorteil, dass Konditionsvergleiche auf ihren Webseiten unkompliziert möglich und die Zinsen für Baukredite aufgrund der fehlenden persönlichen Betreuung meist günstiger sind als bei Filialbanken mit großem Beraterstamm. Direktbanken bevorzugen vor allem standardisierte, einfache Finanzierungskonzepte.

Bausparkassen

Bausparkassen treten sowohl als eigenständige Anbieter von Krediten als auch im Verbund mit ihren Mutterbanken als gemeinsame Finanzierer auf. Von den Tochterunternehmen der jeweiligen Bankengruppen werden Bausparverträge in die Finanzierungsstruktur eines Hauskaufes eingebunden. Bausparkassen garantieren ihren Sparern den Anspruch auf ein zinsgünstiges Darlehen, welches flexibel zurückgezahlt werden kann. Bausparen eignet sich vor allem für junge Sparer, die sich erst später ihren Traum vom Eigenheim erfüllen wollen.

Versicherungsgesellschaften

Versicherungsgesellschaften haben in den letzten Jahren ihr Baufinanzierungsgeschäft intensiviert. Das liegt daran, dass sich Versicherungen aufgrund der lang anhaltenden Niedrigzinsphase neue, rentable Geschäftsfelder suchen müssen. Bei Darlehen von Versicherungsgesellschaften ist zu beachten, dass diese in die Finanzierung einen höheren Risikopuffer als Banken einrechnen, also weniger Darlehensanteil mit erstklassigen Zinsen ausreichen. Die Beleihungsgrenze für das Finanzierungsobjekt beträgt bei Versicherungen 40 bis 60 Prozent des Beleihungswertes, während Geschäftsbanken und Sparkassen 60 bis 80 Prozent sowie Bausparkassen 80 Prozent des ermittelten Beleihungswertes finanzieren. Bis zur Beleihungsgrenze gibt es erstrangige Darlehenskonditionen. Für nachrangige Finanzierungen erheben Kreditgeber Zinsaufschläge und verlangen mehr Kreditsicherheiten. Die Zinszuschläge können den Hauskredit nicht nur erheblich verteuern, sondern sogar gänzlich unrentabel machen. Antragsteller sollten deshalb auch andere Finanzierungsquellen wie Bausparen oder Förderkredite in Betracht ziehen.

Hypothekenbanken

Hypothekenbanken sind Spezialkreditinstitute, die ausschließlich grundpfandrechtlich besicherte Immobiliendarlehen sowie öffentliche Darlehen vergeben. Die Refinanzierung dieser Realkreditinstitute erfolgt über die Ausgabe von Pfandbriefen. Deshalb werden diese Banken auch als Pfandbriefbanken bezeichnet und gelten als besonders sicher. Sie arbeiten mit Beleihungsgrenzen von 60 bis 65 Prozent und finanzieren sowohl gewerbliche als auch Wohnimmobilien.

Finanzvermittler

Finanzvermittler reichen keine eigenen Baukredite aus, sondern vermitteln Kredite von Banken oder Bausparkassen an ihre Kunden. Sie erhalten dafür vom jeweiligen Anbieter eine Provision, die in den Offerten bereits eingerechnet ist. Finanzvermittler haben einen Überblick über den Finanzierungsmarkt und sind Kunden bei der Suche nach geeigneten Angeboten behilflich. Sie fungieren als Makler im Finanzierungsbereich. Wer es sich selbst nicht zutraut, aus der Vielfalt der Angebote das Passende zu finden, kann auf private oder große Kreditvermittler im Internet zurückgreifen. Ihr besonderer Nutzen liegt in einer professionellen Verhandlungsstrategie gegenüber den Anbietern und ihrem Fachwissen bei der Entwicklung komplizierter Finanzierungslösungen.

Der Staat

Der Staat fördert den Immobilienerwerb über Zuschüsse, Fördermittel, Steuervorteile, Prämien und Sonderkreditprogramme. Staats- oder landeseigene Banken reichen darüber hinaus eigene Förderkredite aus. Dies erfolgt meist in Zusammenarbeit mit Geschäftsbanken, Sparkassen oder Direktbanken. Ein Beispiel dafür sind die Förderkredite der KfW. Diese Förderdarlehen haben besonders günstige Darlehenskonditionen.

Baukredite vergleichen & auswählen

Auf den Immobilienkäufer kommt nun die schwierige Aufgabe zu, aus den unübersichtlichen und vielfältigen Angeboten das passende auszuwählen. Der Vergleich ist das Wichtigste, um zu einer geeigneten Finanzierungslösung zu kommen. Bei Hauskrediten handelt es sich um hohe und langfristige Darlehen, dementsprechend groß ist die Gefahr, mit einer ungeeigneten Baufinanzierung zu viel Geld an das Kreditinstitut zu zahlen. Es geht bei Einsparungen im Rahmen von Immobiliendarlehen insgesamt um mehrere Tausend Euro.

Darlehenshöhe

Das Vorhaben und die vorhandenen Eigenmittel bestimmen die Darlehenshöhe. Der Kaufpreis bzw. die Baukosten müssen über den Hauskredit bezahlt werden. Die Höhe des Darlehens ergibt sich nach Abzug des Eigenkapitals. Nicht vergessen werden dürfen die Erwerbsnebenkosten der Immobilienfinanzierung wie Notar- und Grundbuchkosten, diese werden von den Kreditgebern nicht mitfinanziert. Sie betragen insgesamt ungefähr 12 Prozent vom Volumen des Vorhabens und müssen aus eigenen Mitteln bestritten werden. Je weniger Kredit beantragt werden muss, desto geringer sind die Rückzahlungsbelastung und die Gesamtkosten der Finanzierung.

Laufzeit

Die Laufzeit des Kredites wird wesentlich von der Tilgungshöhe beeinflusst. Die Tilgung wird beim Baukredit in Prozent angegeben. Eine Tilgung von 1 Prozent führt in Abhängigkeit von der Darlehenshöhe zu Kreditlaufzeiten von 40 Jahren und mehr. Das Ziel jeder Baufinanzierung sollte darin bestehen, dass der Darlehensnehmer im Rentenalter schuldenfrei ist und sein Haus mietfrei genießen kann. Das erfordert, die Tilgungsrate zu erhöhen, um den Immobilienkredit schneller abzuzahlen. Die monatliche Rate muss jedoch tragbar sein und sollte möglichst 30 bis 40 Prozent des Einkommens nicht übersteigen. Für den Gesamtaufwand, den der Kreditnehmer an die Bank zu überweisen hat, ist die Höhe der Tilgungsrate entscheidend.

Zinshöhe

Ein weiterer wesentlicher Punkt ist der Vergleich der Zinskonditionen. Die Höhe der Zinsen hängt vom allgemeinen Marktzinsniveau, der Bonität der Kreditnehmer, dem Eigenmitteleinsatz und von der internen Bankkalkulation ab. Mit einem Zinsvergleich lässt sich viel sparen. Die Zinszahlung ist neben der Tilgung der zweite Bestandteil der Ratenhöhe. Der Zinsanteil in der Rate verringert sich im Laufe der Kreditlaufzeit, da durch die Tilgung die Darlehenshöhe abnimmt. Der Sollzinssatz kann veränderlich oder konstant ausgestaltet sein. Variable Zinsen ermöglichen eine schnelle Kündigung des Darlehensvertrages, falls der Kunde unerwartet zu Geld kommt. Mehrheitlich wird die Zinshöhe für eine bestimmte Zeit festgeschrieben und der Darlehensnehmer profitiert von Planungssicherheit für die nächsten 5 bis 20 Jahre. Da nach Ablauf der Zinsbindung der Baukredit noch längst nicht getilgt ist, muss eine Anschlussfinanzierung erfolgen. Haben sich zu diesem Zeitpunkt die langfristigen Zinsen deutlich erhöht, kann die Tragbarkeit der Rate für den Kreditnehmer gefährdet sein. Sind die Zinsen weiterhin niedrig, sollte man diesen Vorteil für sich mit einer schnelleren Tilgung des Baukredites umsetzen.

Sonderzahlungen

Die Möglichkeit von Sondertilgungen, mindestens einmal im Jahr, sollte gleich im Rahmen der Kreditverhandlungen angesprochen werden. Durch regelmäßige Einmalzahlungen gelingt es, die Höhe des Kredites schrittweise zu verringern und Zinsaufwand zu sparen. Wenn die Termine und der Umfang der Sonderzahlungen nicht von vornherein im Darlehensvertrag geregelt sind, ist ansonsten während der ersten 10 Jahre der Kreditlaufzeit keine Verringerung der Darlehenshöhe möglich. Eine Schuldentilgung lohnt sich immer. Rechnet die Bank in ihr Angebot allerdings aufgrund der Sondertilgungsmöglichkeit einen hohen Zinsaufschlag ein, muss vorher genau überprüft werden, welche Variante die günstigere ist.

Kombination mit staatlicher Förderung

Es gibt eine Reihe von staatlichen Förderungen, die mit Baufinanzierungsdarlehen verknüpft werden können. Die staatliche KfW-Bank vergibt in Kombination mit Immobiliendarlehen sowohl Fördermittel in Form von Zuschüssen als auch eigene Darlehen. Diese Kredite sind über die Hausbank zu beantragen. Neben günstigen Konditionen profitieren die Antragsteller bei den staatlichen Förderkrediten von tilgungsfreien Anfangsjahren. Gefördert werden u. a. der barrierefreie Umbau von Häusern und Wohnungen, Sanierungs- und Modernisierungsmaßnahmen, die zu Energieeinsparungen führen, oder Einbauten und Baumaßnahmen, die auf erneuerbaren Energien beruhen. Für das Eigenheim können bis zu 50.000 Euro an Kredit in Anspruch genommen werden. Auch Kombinationen von verschiedenen Programmen sind möglich. Umschuldungen und Nachfinanzierungen werden jedoch staatlich nicht gefördert. Auf Länderebene gibt es das Wohnraumförderungsgesetz für einkommensschwache Familien. Einkommensschwache und kinderreiche Familien, die unter einer festgelegten Einkommensgrenze bleiben, erhalten Landesmittel und Zuschüsse, die sie für ihr Bauvorhaben einsetzen können.

Bausparvertrag oder Immobilienkredit?

Für kleinere Kreditsummen kann ein Bausparvertrag sinnvoll sein. Bausparkassen sind bereit, ihre Darlehen an nachrangiger Stelle eintragen zu lassen und finanzieren deshalb einen größeren Anteil als Banken zu günstigen Konditionen. Für ein Neubauvorhaben oder den Kauf eines Mehrfamilienhauses ist es aufgrund der Kredithöhe nicht ratsam, nur auf Bausparverträge zu setzen. Für Berater ist es meist keine Frage von Bausparvertrag oder Immobilienkredit, sondern es werden beide Varianten miteinander kombiniert. Das bedeutet, dass mit dem Abschluss des Bankdarlehensvertrages gleichzeitig ein Bausparvertrag abgeschlossen und über die nächsten 7 bis 10 Jahre angespart wird. Das angesparte Guthaben berechtigt den Bauherren, die Differenz zur Bausparsumme als zinsgünstiges Darlehen in Anspruch zu nehmen. Allerdings sollte der Kunde bedenken, dass die Tilgung eines Bauspardarlehens zwar flexibel ist, aber zu kurzen Laufzeiten mit hohen Tilgungsraten führt. Bausparen kann je nach Variante sehr teuer werden, da nicht alle Kosten in den Rechnungen berücksichtigt sind und bei Kombimodellen keine realistische Effektivverzinsung ausgewiesen werden muss. Es wird nur der Effektivzinssatz für das Bank- und Bauspardarlehen getrennt angegeben, aber nicht der wirkliche Zinssatz des Kombidarlehens. Hinzu kommt, dass auch der Bausparvertrag aufgrund seiner Laufzeit eine Wette auf eine mögliche Erhöhung des Zinsniveaus ist. Tritt diese nicht ein, kann das Bauspardarlehen zwar planungssicher, aber teurer als ein normaler Hauskredit sein. Vor- und Zwischenfinanzierungen von Bausparverträgen durch die Bausparkasse sind insbesondere in Niedrigzinsphasen für den Darlehensnehmer zu kostspielig.

Zuteilungsdauer beim Bausparvertrag

Die Zuteilungsdauer des Bausparvertrages ist abhängig von der Bausparsumme und der Bausparrate. 40 bis 50 Prozent der Bausparsumme müssen innerhalb einer bestimmten Zeit angespart werden, um das Bauspardarlehen wie vereinbart zu beanspruchen. Entsprechend einer Rangfolge aller Bausparer erfolgt die Zuteilung des Bausparvertrages, wenn eine festgelegte Bewertungskennzahl erreicht wurde. Danach kann sich der Bausparer auf Antrag das zinsgünstige Bauspardarlehen auszahlen lassen. Der Bausparer ist aber nicht verpflichtet, die Zuteilung seines Darlehens anzunehmen. Er kann sich das Darlehen auch später auszahlen lassen oder auf die Zuteilung des Bauspardarlehens verzichten und sich nur das Guthaben plus Zinsen überweisen lassen. Wenn er die Bausparsumme erhöht, kann er die Zuteilung auf einen späteren Zeitpunkt verschieben. Wichtig für Bausparer ist es, den Zuteilungszeitpunkt eines Bausparvertrages genau mit dem Ablauf der Zinsbindungsfrist oder der Bankdarlehensauszahlung abzustimmen, damit keine teure Zwischenfinanzierung des Bausparvertrages notwendig wird.

Hypothekendarlehen

Hypothekendarlehen werden zum größten Teil als Annuitätendarlehen ausgereicht. Die Annuität ist eine gleichbleibende Belastung, die sich aus einem Zins- und einem Tilgungsanteil zusammensetzt. Durch das Steigen des getilgten Betrages verringert sich im Laufe der Zeit der Zinsanteil. Üblich sind Tilgungsraten zwischen 1 und 3 Prozent. Die einprozentige Tilgung führt jedoch zu Darlehenslaufzeiten weit jenseits der 30 Jahre. Je mehr der Kreditnehmer tilgen kann, desto weniger zahlt er insgesamt an die Bank zurück. Wird das Darlehen durch eine Hypothek gesichert, sind Forderung und Hypothek aneinander gebunden. Die Hypothek passt sich der tatsächlichen Restschuld des Darlehens an. Ist der Baukredit vollständig getilgt, erlischt die Hypothek und wandelt sich in eine Eigentümerhypothek um.

Hypothekendarlehen mit Lebensversicherung oder Festkredit

Es gibt jedoch auch die Möglichkeit, seinen Immobilienkredit während der Laufzeit gar nicht zu tilgen, sondern nur die Hypothekenzinsen zu zahlen. Das nennt man Festkredit oder endfälliges Darlehen, bei dem die Tilgung am Laufzeitende in einer Summe erfolgt. Dies kann durch eine Lebensversicherung, ein Fondsguthaben oder eine andere Geldanlage erfolgen. Der Betrag wird während der Kreditlaufzeit mittels fester Raten angespart. Der Darlehensnehmer muss darauf achten, dass er möglichst stabile, berechenbare Erträge aus der Geldanlage generiert, damit er durch die angesparte Summe den Kreditbetrag vollständig abdecken kann. Ansonsten ist er gezwungen, die Rückzahlung aus anderen Quellen vorzunehmen oder er muss den offenen Betrag noch einmal nachfinanzieren.

Grundschulddarlehen

Die meisten Baufinanzierungsdarlehen werden durch eine Grundschuld abgesichert. Im Gegensatz zur Hypothek ist diese Sicherheit nicht an das Bestehen einer konkreten Forderung gebunden. Die Grundschuld muss nicht gelöscht und kann später für andere Darlehen verwendet werden. Im Grundbuch wird die Bank als Sicherungsgläubiger eingetragen. Das erfolgt in Abteilung III, in der alle Lasten wie Grund-, Rentenschulden und Hypotheken vermerkt sind. Der Kreditgeber nimmt den Rang ein, der ihm zum Zeitpunkt des Eintrages zusteht. Das Geldinstitut, welches zuerst eingetragen wird, steht an ranghöchster Stelle.

Die Grundschuld räumt der Bank das Recht ein, falls der Kunde mehrere Darlehensraten schuldig bleibt, ihre Forderung per Zwangsvollstreckung zu befriedigen. Der Darlehensnehmer hat sich in der Sicherungsabrede der sofortigen Zwangsvollstreckung in sein gesamtes Vermögen unterworfen. Da Grundschulden für Banken eine hohe Sicherheit bieten, sind die Darlehenszinsen niedriger als beispielsweise bei Ratenkrediten. Vom tatsächlichen Wert der Immobilie zieht jede Bank einen Sicherheitsabschlag je nach Alter, Lage und Ausstattung von 10 bis 20 Prozent ab, damit sie bei einer eventuellen Zwangsvollstreckung keine Nachteile erleidet. Für diesen Beleihungswert wird eine Beleihungsgrenze festgelegt. Die günstigsten Bedingungen werden nur bis zur Beleihungsgrenze gewährt. Für höhere Darlehenssummen erheben Banken einen Zinsaufschlag. Damit wird gesichert, dass Banken auch nach Jahren bei einer Zwangsversteigerung noch den Wert erhalten, der realistischerweise die Darlehenssumme abdeckt.

Kosten des Darlehens

Neben den Zinsen gibt es weitere direkte Kosten der Darlehensgewährung und der Sicherheitenbestellung. Dazu zählen Bereitstellungszinsen für den Immobilienkredit. Ab dem 7. bis 13. Monat ist die Bereitstellung des Darlehens durch die Kreditgeber nicht mehr kostenlos. Ins Gewicht fallen auch Teilauszahlungszuschläge. Wird der Hauskredit nicht in einer Summe abgerufen, erhebt die Bank beispielsweise einen Zinszuschlag von 1 Prozent bei jeder Teilauszahlung. Hinzu können noch Bearbeitungsgebühren, Entgelte für variable Sollzinsen und Gebühren für Gutachten kommen. Um die Grundschuld oder Hypothek eintragen zu lassen, werden Notargebühren fällig. Diese lassen sich beispielsweise bei einer Umschuldung zu einer anderen Bank durch Abtretung der Forderung und der Sicherheit wesentlich reduzieren. Werden die Darlehenskosten nicht vollständig und mit einem entsprechenden Spielraum in das Finanzierungsmodell eingerechnet, sind Liquiditätsprobleme beim Bauherrn vorprogrammiert.

Wohnriester

Beim Wohnriester handelt es sich um eine staatliche Förderung für die selbst genutzte Immobilie, die der Altersvorsorge dient. Der Staat zahlt jedem Riester-Vertragsinhaber eine Grundzulage von 154 Euro und diverse Kinderzulagen. Beim Wohnriester fließen diese Zulagen in die Tilgung eines Baudarlehens. Voraussetzung für die Ausschöpfung der vollen Förderung ist, dass mindestens 4 Prozent des Vorjahres-Bruttoeinkommens in die Darlehenstilgung gehen. Die Höchsttilgung beträgt 2.100 Euro. Es können Bankdarlehen oder Bauspardarlehen getilgt werden. Außerdem kann aus einem Riestersparvertrag das gesamte Guthaben oder ein Teil davon entnommen werden, um einen bestehenden Hauskredit schneller zu tilgen.

Wohnförderkonto

Da der Wohnriester wie alle Riesterverträge einer Besteuerung im Rentenalter unterliegt, wird ein so genanntes Wohnförderkonto gebildet. Die Förderbeträge werden fiktiv auf dieses Konto gebucht und mit 2 Prozent verzinst. Im Ruhestand muss der Förderberechtigte den gesamten Kontostand des Wohnförderkontos versteuern. Das erfolgt auf einen Schlag mit einem 30-prozentigen Abschlag oder jahresweise verteilt bis zum 85. Lebensjahr des Immobilieneigentümers.

Vorteile

Die zusätzliche Tilgung durch die Förderzulagen senkt den Gesamtaufwand für den Immobilienkredit. Die Darlehenssumme kann eher als geplant zurückgezahlt werden. Außerdem kann die Darlehenstilgung unter bestimmten Voraussetzungen als Sonderausgabe von der Steuer abgezogen werden. Mittels Wohnriester fördert der Staat insbesondere die Wohneigentumsbildung für junge Familien.

Nachteile

Die Bedingungen für den Erhalt der Förderung, wenn die Immobilie nicht mehr selbst genutzt, sondern verkauft oder vermietet wird, sind sehr komplex ausgestaltet. Das betrifft auch Veränderungen aufgrund von Scheidungs- und Todesfällen. Wer diese Bedingungen nicht konsequent einhält, dem wird eine förderschädliche Verwendung unterstellt. Das bedeutet in den meisten Fällen, dass der Förderberechtigte die gesamten Zulagen auf einen Schlag zurückzahlen muss. Ein Wohnriester-Darlehen kann bei Zahlungsschwierigkeiten nicht nach hinten verlängert werden, sondern muss bis zum 68. Lebensjahr des Darlehensnehmers zurückgezahlt sein. Trotz der bürokratischen Ausgestaltung überwiegen die Vorteile eines Wohnriestervertrages. Die Zulagen und Steuererstattungen sollten in voller Höhe als Sondertilgung eingesetzt werden. Die dadurch ersparten Aufwendungen werden am besten zurückgelegt, damit die Besteuerung des Wohnförderkontos sich später nicht zu belastend auf das Budget des Vertragsinhabers auswirkt.

Staatliche Förderprogramme

Über die genannten Förderprogramme der Bundesländer und die Förderdarlehen der KfW-Bank hinaus gibt es Steuervorteile für Baudenkmäler und Zuschüsse vom Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle für den Einbau einer Heizung, die mit erneuerbaren Energien funktioniert. Das betrifft beispielsweise Wärmepumpen, Solarenergie und Biomasseheizungen. Eine Übersicht über die einzelnen Länderförderprogramme finden Sie auf den offiziellen Internetseiten der Bundesländer. Für Familien vergeben Städte und Gemeinden zinsgünstige Darlehen und billiges Bauland.

Wodurch wird die Zinshöhe beeinflusst?

Die Zinshöhe wird vom aktuellen Langfristzinsniveau bestimmt. Die Banken kalkulieren ihre Marge in die Kreditzinsen ein. Der Aufwand, den die Bank braucht, um einen Kreditantrag zu bearbeiten, spielt dabei ebenfalls eine Rolle. Da die Sollzinsen über einen längeren Zeitraum konstant bleiben, prognostizieren die Banken aus ihrer Sicht, wohin sich die Langfristzinsen entwickeln könnten. Im Zusammenhang mit der Bewertung der persönlichen Bonität und weiterer Faktoren werden die Darlehenszinsen festgelegt.

Marktlage

Ob die Zinsen für langfristige Anlagen, beispielsweise Pfandbriefe, hoch oder niedrig sind, bestimmt die Höhe der Zinsangebote der Banken und anderen Anbieter. Banken müssen sich Gewinn bringend refinanzieren können. Für Kreditinstitute ist es auch wichtig, ob viele Kunden Baukredite nachfragen oder nicht. Die Beobachtung der Konkurrenzkonditionen gehört zum Alltagsgeschäft. Ausschlaggebend ist jedoch, dass die Banken mit ihren Offerten für Hausbau oder Wohnungskauf genügend Geld verdienen, um ihre Gewinnziele zu erreichen.

Persönliche Bonität

Die persönliche Bonität der Kreditnehmer spielt eine große Rolle bei der Festlegung der Zinskonditionen. Für Banken ist die Rückzahlung der Immobilienkredite das wichtigste Ziel. Für die Rückführung des Darlehens ist die persönliche Zahlungsfähigkeit des Kunden ausschlaggebend. Der wesentlichste Punkt ist ein ausreichend hohes, längerfristig gesichertes Einkommen der Antragsteller. Jeder Angestellte oder Selbständige sollte deshalb seine Arbeitskraft mittels Berufsunfähigkeitsversicherung oder zumindest seine Familie im Todesfall mit einer Risikolebensversicherung schützen. Die Absicherung kann mit einer fallenden Versicherungssumme an den Darlehensbetrag angepasst werden. Befristete Einnahmen wie Kindergeld oder Unterhalt sowie unsichere Geldeingänge, beispielsweise aus freiberuflicher Tätigkeit, können für langfristige Baufinanzierungen nicht zur Abdeckung der Tilgung eingerechnet werden. Weiterhin ist es wichtig, dass keine Überschuldung oder Zahlungsrückstände für andere Verpflichtungen des Kunden vorliegen. Deshalb bieten Kreditinstitute für Verbraucher, deren Bonität eine pünktliche und vollständige Kreditrückzahlung erwarten lässt, bessere Zinsen an als für Antragsteller, deren Zahlungsfähigkeit nicht erstklassig ist.

Laufzeit

Die Laufzeit des Darlehens spielt insofern eine Rolle, als dass Banken die Zinseinnahmen aus Baukrediten einplanen. Je länger die Zinsen festgeschrieben sind, desto besser können sie mit den Zinserlösen rechnen. In die Zinskalkulation fließt jedoch auch das Risiko einer Zinsniveauänderung ein. Dieses ist natürlich umso höher, je länger die Rückzahlung dauert. Demzufolge legen Banken die Sollzinsen nur für eine begrenzte Dauer fest. Darlehensnehmer sollten die Restschuld am Ende der Zinsbindungsfrist im Auge behalten und beachten, mit welcher Zinshöhe die Bank für die Anschlussfinanzierung kalkuliert. Damit die Restschuld nicht fast genauso hoch ist wie am Anfang, empfiehlt es sich bei niedrigen Zinsen, in Abhängigkeit der eigenen Zahlungsfähigkeit, wenigstens 2 Prozent an Tilgung zu wählen.

Zinsbindung

Beim Baukredit hat die Frist, in der die Kreditzinsen gleich bleiben, Einfluss auf die Höhe des Zinssatzes insgesamt. Je länger die Zinsbindungsfrist, desto höher fallen die Kreditzinsen aus. Für längere Sollzinsbindungen kalkulieren die Kreditgeber Zinszuschläge ein. Banken bevorzugen in verschiedenen Zinsphasen bestimmte Zinsbindungsfristen. Ist das langfristige Zinsniveau hoch, werden für lange Zinsbindungsfristen die geringeren Zinsen angeboten. Bei gesunkenen Zinsen werden die günstigsten Konditionen für den Hauskredit sowohl für kürzere Zinsbindungsfristen als auch für variable Konditionen festgelegt. Kunden sollten natürlich bei höheren Zinsen kürzere Fristen und bei Niedrigzinsen lange Sollzinsbindungen bevorzugen. Aber auch Kombinationen können von Vorteil sein. Wenn beispielsweise feststeht, dass in 5 Jahren ein größerer Geldbetrag zur Verfügung steht, kann für diesen Betrag die kürzere Zinsbindung von 5 Jahren mit einer langen Zinsfestschreibung für den Rest des Darlehens verbunden werden.

Kein vorzeitiges Kündigungsrecht

Der Darlehensnehmer hat kein vorzeitiges Kündigungsrecht seines Kredites. Gesetzlich geregelt ist, dass der Baukredit frühestens nach 10 Jahren plus einer Kündigungsfrist von 6 Monaten teilweise oder ganz getilgt werden darf. Ein außerordentliches Kündigungsrecht besteht nur für den Fall, dass der Eigentümer seine finanzierte Immobilie verkauft, gleich aus welchen Gründen. Jede vorzeitige außerplanmäßige Rückführung des Immobiliendarlehens lässt sich die Bank mit einer Vorfälligkeitsentschädigung bezahlen. Die Berechnung dieser Vorfälligkeitsentschädigung ist meist intransparent und kompliziert. Deshalb empfiehlt es sich, diesen Schadensausgleich für Banken über Vorfälligkeitsentschädigungsrechner im Internet oder durch Verbraucherschützer nachprüfen zu lassen.

Forward-Darlehen

Günstige Konditionen für die Anschlussfinanzierung kann man sich bereits bis zu fünf Jahre im Voraus gegen einen Zinsaufschlag sichern. Je näher der Zeitpunkt des Endes der Zinsbindung liegt, desto geringer fällt der Zinszuschlag aus. Die Restschuld ist am Ende der ersten Zinsbindungsfrist noch beträchtlich. Deshalb ist es notwendig, sich für die Anschlussfinanzierung weiter günstige Zinsen zu sichern.

Sicherheiten

Grundpfandrechtliche Sicherheiten sind für Banken erstklassige Sicherheiten. Je höher der Verkehrswert der Immobilie und je geringer der Kreditanteil ist, desto besser sind die Konditionen des Darlehens. Banken bevorzugen zur Besicherung Grundschulden, weil diese nicht explizit an das Bestehen einer Forderung gebunden sind und sich der Kreditnehmer der sofortigen Zwangsvollstreckung in sein Objekt und sein Vermögen unterwirft. Für Kredite, die mit werthaltigen Immobilien besichert sind, vergeben Banken deshalb sehr gute Zinsen. Zusätzliche Sicherheiten und höhere Zinssätze werden nur von bonitätsmäßig schlechteren Kunden verlangt.

Die Bank hat das Recht, ein Baufinanzierungsdarlehen zu kündigen, wenn der Darlehensnehmer mit mindestens zwei aufeinanderfolgenden Raten in Rückstand gekommen ist. Der Zahlungsrückstand muss dabei mindestens so hoch sein wie 2,5 Prozent des Darlehensnennbetrages. Ein außerordentliches Kündigungsrecht für einen Hauskredit hat die Bank nur, wenn sich beispielsweise die Vermögensverhältnisse des Kunden sehr verschlechtert haben oder die Sicherheiten nicht mehr werthaltig genug sind, so dass eine Rückführung des Darlehens gefährdet ist.

Angespartes Eigenkapital

Kann der Kunde viel Eigenkapital in die Finanzierung einbringen, wird die Bank ihm ebenfalls günstigere Bedingungen einräumen, da sich dadurch ihr eigenes Risiko vermindert, den Baukredit nicht zurückzubekommen. Eigenmittelanteile, die höher als 30 Prozent liegen, weisen den Kunden als finanzstark und diszipliniert aus, da er es verstanden hat, sich mit einer gewissen Zahlungsdisziplin das Eigenkapital anzusparen. Dann gehen Banken davon aus, dass er auch die regelmäßigen Ratenzahlungen bewältigen wird. Die Nebenkosten der Baufinanzierung muss der Antragsteller ebenso allein tragen können. Es geht dabei nicht nur um die Erwerbsnebenkosten, die zu Beginn als Gebühren anfallen, sondern auch darum, für die laufenden Nebenkosten wie Wohngeld, Müllgebühren und Instandhaltungsrücklagen vorsorgen zu können. Zum Eigenkapital zählen neben Guthaben auf Bankkonten, Wertpapieren, Bausparguthaben, Lebensversicherungen und Geldgeschenken auch Eigenleistungen und vorhandene Baumaterialien. Der Umfang der möglichen Eigenleistungen sollte jedoch nicht überschätzt werden.

Welche Unterlagen werden benötigt?

Banken teilen den Antragstellern im Allgemeinen auf Merkblättern mit, welche Unterlagen mit dem Kreditantrag vorgelegt werden müssen. Die rechtzeitige und komplette Vorlage aller Unterlagen beschleunigt die Bearbeitung des Kreditantrages. Zur Beschaffung mancher Unterlagen sind umfangreiche Vorarbeiten nötig. Es ist deshalb zu empfehlen, sich frühzeitig um die Unterlagen zu bemühen. Bei der Erstbeantragung eines Immobilienkredites müssen Sie nicht unbedingt gleich alle Originaldokumente aus der Hand geben, weil Sie sich damit die Möglichkeit nehmen, zeitgleich Vergleichsangebote einzuholen.

Personalausweis

Der Personalausweis wird zur Legitimation benötigt. Eine beidseitige Kopie des Personalausweises aller Darlehensnehmer ist dem Finanzierungsantrag beizufügen. Die Nummer, der Ausstellungstag und Ausstellungsort des Ausweises sind auf Antrag und Darlehensvertrag zu vermerken und durch den Berater zu bestätigen.

Finanzierungsantrag

Der Finanzierungsantrag enthält neben den persönlichen Angaben wie Adresse und Geburtsdatum die Selbstauskunft der Antragsteller. Das sind Aussagen über den Familienstand, das Beschäftigungsverhältnis, das Vermögen sowie die monatlichen Einnahmen und Ausgaben der Darlehensnehmer. Weiterhin sind im Finanzierungsantrag die vorhandenen Schulden, Angaben zu Größe und Lage des Finanzierungsobjektes und eine Zusammenstellung aller Kosten des Vorhabens anzugeben. Außerdem enthält der Antrag die vorgesehene Finanzierungsstruktur und eine Aufstellung aller einzureichenden Unterlagen.

Bonitätsnachweise

Der Kreditantragsteller muss mindestens 18 Jahre alt sein. Als Bonitätsnachweise zählen bei Angestellten die derzeitigen Lohn- oder Gehaltsnachweise für drei Monate, bei Selbständigen die letzten zwei Einkommenssteuerbescheide und die aktuelle Einkommenssteuererklärung. Außerdem sind je nach Größe des Betriebes und Funktion des Kreditnehmers Bilanzen, Umsatzzahlen, Beteiligungsverhältnisse oder die Einnahme-Überschussrechnung des Einzelselbständigen vorzulegen. Das Eigenkapital muss durch Konto- und Depotauszüge oder Rückkaufswertbestätigungen von Versicherungen nachgewiesen werden. Scheidungs- und Unterhaltsurteile sowie Mietverträge für vermietete Immobilien gehören ebenso dazu. Weitere Fremdmittel von anderen Kreditgebern müssen mittels Vertrag dokumentiert sein. Erforderlich ist zudem, dass sich die Antragsteller mit einer Abfrage bei der Schufa oder anderen Auskunfteien und der Übermittlung ihrer Daten dorthin einverstanden erklären. So schätzen die Banken ein, ob der oder die Antragsteller über die erforderliche Zahlungsfähigkeit und Kreditwürdigkeit verfügen. In der Schufa dürfen keine Negativmerkmale enthalten sein. Die Hausbank kann aufgrund seiner Kontoführung die Bonität des Kreditnehmers am besten beurteilen.

Grundbuchauszug

Vorgelegt werden muss ein aktueller Grundbuchauszug, damit der Kreditgeber sieht, welche Eigentümer, Lasten und Beschränkungen für das Grundstück eingetragen sind. Das ist wichtig für die Rangstelle, an der der Hauskredit eingetragen wird. Der Grundbuchauszug darf nicht älter als 3 Monate sein, damit sichergestellt ist, dass es keine neuen Belastungen gibt. Er muss aber beim Antrag nicht unbedingt beglaubigt sein, ein einfacher Grundbuchauszug genügt.

Katasterkarte

Die Kataster- oder Flurkarte wird benötigt, um die Flurstücke eindeutig voneinander abzugrenzen. Sie ist ein maßstäblicher Lageplan für Grundstücke. Aus dieser Karte sind die Gebäude mit Nummern und Nutzung sowie die Nutzungsart des Bodens ersichtlich. Sie ist die amtliche Grundlage für das Grundbuch und garantiert dessen Richtigkeit für das Eigentum an Grund und Boden. Banken müssen sich darauf verlassen können, dass sie auch die richtige Liegenschaft des richtigen Eigentümers finanzieren.

Bauzeichnungen

Vom Bauträger bzw. Architekten sind Bauzeichnungen und Grundrisse mit Maßangaben anzufordern. Dazu gehört eine bautechnische Beschreibung, die Wohnflächenberechnung und die Berechnung des umbauten Raumes. Ergänzt werden diese Unterlagen durch die Kostenaufstellungen der Baumaßnahmen und eine Aufstellung der geplanten Eigenleistungen. Für den Wert des Objektes spielen neben der Lage das Alter, die Bauart und die Größe bzw. Höhe des Gebäudes die tragende Rolle. Existiert das Haus bereits, sind Farbfotos von Vorder- und Rückseite sowie Innenansichten beizufügen.

Notarieller Kaufvertrag

Ein notarieller Kaufvertrag muss für jeden Immobilienerwerb, egal ob Haus, Wohnung, bebautes oder unbebautes Grundstück, vorliegen. Das heißt, dass der Kaufvertrag zwischen den Parteien, dem Verkäufer und dem Erwerber, von einem Notar beurkundet werden muss. Bei Eigentumswohnungen gehört noch eine Teilungserklärung dazu. Ca. 1,5 Prozent vom Kaufpreis fallen als Notargebühren an. Wichtige Punkte im notariellen Kaufvertrag sind die richtige Bezeichnung aus dem Grundbuchblatt, die eingetragenen Belastungen des Grundstücks, erforderliche Genehmigungen für unbebaute Grundstücke und ob der Verkäufer eine Garantie für den angegebenen Zustand der Immobilie übernimmt. Außerdem sollte vermerkt sein, dass der Verkäufer eine Auflassungsvormerkung bewilligt. Das sichert dem Käufer den Eintrag ins Grundbuch als neuer Eigentümer. In einem frühen Stadium der Planung genügt der Bank die Vorlage des notariellen Kaufvertragsentwurfes.

Zweckbestimmungserklärung

Die Zweckbestimmungserklärung wird in der Phase der Kreditgenehmigung von der Bank erstellt und Bestandteil der Vertragsvereinbarungen. Jeder Darlehensnehmer sollte genau darauf achten, welche Formulierungen diese Zweckbestimmungserklärung enthält. Es geht dabei um die Festlegung des Sicherungszweckes, wofür die Grundschuld bestellt wird. Da die Grundschuld nicht an eine bestimmte Forderung gebunden ist, sollte man darauf achten, für welchen Immobilienkredit die Grundschuld haftet. Banken verwenden gern die Formulierung, dass die Grundschuld für alle Forderungen haftet. Damit sind aber nicht nur bestehende Kredite, sondern auch künftige Darlehen gemeint. Soll die Sicherheit nur für diesen einen Hauskredit gelten, muss das extra in der Zweckbestimmungserklärung geregelt werden. In diesem Fall kann der Baukredit nach vollständiger Rückzahlung mit einer Löschungsbewilligung aus dem Grundbuch ausgetragen werden. Ansonsten bleibt die Grundschuld zur Sicherung anderer Darlehen im Grundbuch bestehen und muss bei erneuter Darlehensaufnahme nicht neu eingetragen werden.

Feuerversicherung und Rohbauversicherung

Banken verlangen vor Auszahlung der Darlehenssumme den Nachweis einer Feuer- und Rohbauversicherung. Das ist eine Voraussetzung für die Finanzierung des Bauvorhabens. Diese Versicherung schützt das noch nicht fertiggestellte Gebäude und die auf dem Grundstück lagernden Baustoffe gegen finanzielle Schäden. Versicherte Gefahren sind Feuer, Explosion, Brand, Blitzschlag, Überspannungsschäden und der Absturz eines Flugzeuges auf das Baugrundstück. Allerdings deckt die Versicherung nicht alle möglichen Schäden ab, die auf einer Baustelle auftreten können, beispielsweise keine Schäden durch Überschwemmungen, Erdrutsche, Sturm, Hagel, Rückstau von Leitungswasser oder Vandalismus. Diese Schäden und Elementarereignisse werden über die Bauleistungsversicherung oder eine kombinierte Gebäudeversicherung mit Elementarschutz abgesichert. Wer als Bauherr frühzeitig eine Wohngebäudeversicherung abschließt, hat die Feuer- und Rohbauversicherung kostenfrei in der Police mit enthalten. Allerdings sollte man auf die Befristung dieses Versicherungsbestandteils achten, denn der kostenlose Schutz ist meist auf 6 bis 12 Monate beschränkt. Der Bauherr kann diese Befristung erweitern lassen. Nach der Rohbauphase ist ohnehin eine Gebäudeversicherung notwendig. Die Versicherungssumme der Feuer- und Rohbauversicherung richtet sich danach, wie viel es kosten würde, das Haus komplett neu zu errichten. Ein Vergleich der Anbieter kann etwas bringen, nicht nur hinsichtlich der Reduzierung der Beiträge, sondern auch für den optimalen Zahlungszeitpunkt und die schnelle, unbürokratische Regulierung des Schadensfalles.

Immobilienkredite von Direktbanken

Direktbanken bieten oftmals günstigere Konditionen an als andere Institute. Wer als Kreditnehmer ohne persönliche Beratung auskommt, kann seinen Baukredit über das Internet beantragen. Das betrifft Finanzierungen mit einfachen Konzepten, die wenig Fragen aufwerfen. Vorhaben, die mit seltenen Transaktionen verbunden sind, zum Beispiel mit Erbbaurecht oder Ratenkauf, sollten jedoch besser mit einem Ansprechpartner vor Ort abgewickelt werden.

Oft günstigere Konditionen

Direktbanken können wie bei all ihren Produkten bei der Baufinanzierung den Vorteil des geringeren Verwaltungsaufwandes an die Kunden weitergeben. Onlinebanken offerieren einen standardisierten Antragsprozess, bei dem der Internetnutzer die Eingabe seiner Daten selbst übernimmt. Die Entscheidung über die Gewährung und die Konditionen des Darlehens wird an zentraler Stelle nach einheitlichen Kriterien getroffen. Um administrativen Aufwand zu sparen, sind die meisten Direktbanken jedoch nur an normalen Baufinanzierungsfällen ohne Besonderheiten und Abweichungen zum Standardangebot interessiert.

Keine persönliche Beratung

Die Antragsteller eines Baukredites müssen größtenteils auf persönliche Beratung verzichten. Allgemeine Antworten auf Fragen zu Baukrediten werden in den Servicebereichen der Webseite oder als Glossar zur Orientierung für Verbraucher angeboten. Erfreulicherweise sind zunehmend auch Direktbanken bestrebt, ihren Kundenservice auszubauen. Bei den meisten Internetbanken steht den Interessenten und Kunden eine Telefon-Hotline für Fragen zur persönlichen Finanzierung zur Verfügung. Diesen Service zu nutzen, empfiehlt sich vor allem bei bereits bestehenden Immobilienkrediten oder Anschlussfinanzierungen. Für Neubaufinanzierungen oder besondere Planungen, die für den Kunden Neuland darstellen, kann eine persönliche Beratung vor Ort bei einer Filialbank von entscheidendem Vorteil sein. Die Qualität der Beratung ist ausschlaggebend für den Erfolg dieser Vorhaben.

Verhandlungen bei Zahlungsschwierigkeiten

Sollte es während der Darlehenslaufzeit zu Liquiditätsproblemen kommen, empfiehlt es sich, mit der Direktbank ein frühzeitiges Gespräch zwecks Umschuldung, Darlehensverlängerung, Ratenänderungen oder Darlehenserhöhung zu führen. Hier macht sich das Fehlen eines persönlichen Ansprechpartners am gravierendsten bemerkbar. Wenn möglich, sollte der Darlehenskunde bei Zahlungsschwierigkeiten einen festen Telefonansprechpartner verlangen, damit er seine Probleme nicht bei jeder Verhandlung einem neuen Mitarbeiter immer wieder von vorn schildern muss. Jeder Darlehenskunde sollte gerade bei anstehenden Vertragsänderungen einen Blick in das Preis- und Leistungsverzeichnis der Onlinebank werfen, um genau einschätzen zu können, was ihn die Änderungen der Darlehensbedingungen kosten.

Fazit

Nicht für alle Lebensphasen ist das gleiche Finanzierungsmodell geeignet. Ältere Kreditnehmer sollten an einer schnellen Tilgung und einem hohen Eigenkapitaleinsatz interessiert sein. Jüngere Kreditkunden können sich längerfristiger verschulden, sollten jedoch auf die Bildung von Reserven besonders viel Wert legen. Veränderte Lebensumstände wie Scheidung, Arbeitslosigkeit, Krankheit usw. können sich gravierend auf die Zahlungsfähigkeit der Kreditnehmer auswirken. Kein Immobilienerwerber, der einen Hauskredit aufnehmen will, darf den Aufwand für sein Immobilienvorhaben zu knapp kalkulieren, um Finanzierungsproblemen von vornherein aus dem Weg zu gehen. Das Finanzierungsmodell muss dem Immobilienvorhaben Rechnung tragen und eine vorausschauende Liquiditätsplanung beinhalten. Immobilienbesitzer sollten 4 bis 6 Nettomonatsgehälter auf einem Tagesgeldkonto als Rücklage verfügbar halten. Sie sollten nicht alles Eigenkapital einsetzen, weil sonst jeder unvorhergesehene Finanzbedarf zu einer Schieflage in der Finanzierungskonstruktion führt.

Individuelle Anpassung

Gerade weil es so viele Varianten der Baufinanzierung gibt, kommt der Auswahl des passenden Finanzierungsmodells eine große Bedeutung zu. Jeder Hauskredit kann auf individuelle Bedürfnisse zugeschnitten werden. Die Angebote für Baukredite weichen in einzelnen Bedingungen stark voneinander ab. Einsparpotenziale sind wegen der Langfristigkeit der Darlehen groß. Es kommt auf kluges Verhandeln an, achten Sie auf die Unabhängigkeit Ihrer Baufinanzierungsberatung. Verhandeln Sie nicht nur über Zinsen und Sondertilgungen, sondern ebenso über Ratenänderungen und einen möglichst hohen Beleihungswert. Die Anschlussfinanzierung sollte rechtzeitig gesichert sein und genauso ernsthaft durchgerechnet werden. Sind Sie der Optimierung Ihrer Baufinanzierung allein nicht gewachsen, holen Sie sich Hilfe bei der Verbraucherzentrale, Honorarberatern oder seriösen Finanzierungsvermittlern.

Finanzierungskonzept entwickeln

Der objektive Vergleich der Finanzierungsmodelle ist ein wesentliches Kriterium für ein erschwingliches und ausgewogenes Kreditangebot. Es ist entscheidend, welches Konzept der Baufinanzierung zugrunde liegt. Der Plan beruht auf den familiären und Vermögensverhältnissen, der beruflichen Situation und den Einzelheiten des Bauvorhabens oder Immobilienkaufs. Man kann aus verschiedenen Zinsbindungsfristen wählen und variable mit festen Konditionen kombinieren. Es empfiehlt sich, den Hauptkreditteil mit der höchstmöglichen Tilgungsrate zurückzuzahlen. In der Finanzierungsstruktur muss Platz für liquide Reserven sein. Nutzen Sie für Ihren Immobilienkredit ebenfalls alle verfügbaren Möglichkeiten im Internet, von Baugeldtools über Konditionsvergleiche bis zu Vorfälligkeitsentschädigungsrechnern. Nicht zuletzt sind die Darlehenszinsen zu vergleichen, um die geringsten Gesamtaufwendungen für den Immobilienkredit zu finden. So kann man viel Geld sparen und den Haustraum ohne finanzielle Schwierigkeiten realisieren.


Marcel Ziegler

Ich bin Marcel Ziegler, Finanz-Blogger und Gründer von immobilienspot.com. Hier möchte ich allen Menschen, die eine Immobilie erwerben, ein Haus bauen oder Ihr Geld in Immobilien anlegen möchten, kostenlos leicht verständliche Informationen zu Baufinanzierungen, Immobilienkauf und Hausbau anbieten.


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